Rallycross in Greinbach: Höller und der erzwungene Mut zur Sanftheit...
Unter ganz besonderen Vorzeichen startet der Mühlviertler Rallycrosser Alois Höller (Ford Fiesta 4x4) am kommenden Wochenende im PS-Center in Greinbach in das erste Rennen nach der Sommerpause: Technische Probleme zwingen den Routinier, es sanft angehen zu lassen.
Für den unerwarteten und für Höller so gar nicht typischen Mut zur Sanftheit zeichnet das Differential verantwortlich. Dieses gab heuer schon mehrfach den Geist auf. „Wir haben inzwischen ein derart hohes Drehmoment, dass es das Gehäuse und die Zahnräder regelrecht zerbröselt“, sagt der Ford-Pilot dazu. Auf der Suche nach Abhilfe wurde er in der Mühlviertler Heimat fündig: Die Firma Peer & Perr aus Pfarrkirchen im Mühlkreis fertigte ihm ein spezielles, hochfestes Differentialgehäuse an. Diesem fehlt allerdings noch das entsprechende Innenleben in Form der entsprechenden Zahnräder. „Wir haben in Deutschland eine Spezialfirma aufgetrieben, die entsprechende Kegel-und Tellerräder anfertigt. Durch die aktuelle Problematik mit den Lieferketten sind diese aber noch nicht verfügbar“, erklärt Höller dazu.
Damit muss der Rekordchampion noch einmal das in Wahrheit zu schwach dimensionierte Differential einbauen. Dieses zwingt ihn, es vor allem bei den Starts sanft angehen zu lassen. „Wenn ich nicht ausfallen will, ist Disziplin gefragt“, sagt Höller auch im Hinblick auf den Stand in der Staatsmeisterschaft: Diese führt er drei Rennen vor Schluss mit 99 Punkten recht komfortabel vor Roland Rohrer (A) und Marek Joura (CZ) an, die bei jeweils 64 Zählern halten. „Mein Ziel ist es, im Sinne der Meisterschaft so viele Punkte wie möglich mitzunehmen. Normalerweise ist Taktieren absolut nicht mein Ding – unter diesen Umständen bleibt mir aber nichts anderes übrig“, meint der Mühlviertler zur Ausgangslage für das Rennen in der Steiermark.